Über die Lesejury durfte ich an der Leserunde „Tante Dimity
und der verlorene Schatz“ von Nancy Atherton teilnehmen. Die Leserunden sind
meistens sehr interessant, so auch hier, da die Meinungen zum Buch wirklich
weit auseinander gingen dieses mal. Von himmelhochjauchzend bis
sterbenslangweilig war alles dabei. Ich persönlich gehöre in die 1. Kategorie,
weil ich die Tante Dimity-Bücher einfach liebe und sie bisher tatsächlich ALLE
gelesen habe.
„Tante Dimity und der verlorene Schatz“ ist mittlerweile
Band 21 dieser Reihe. Und ja, ich finde, man muss sie von Band 1 an alle
gelesen haben und nicht etwa als Quereinsteiger anfangen. Warum? Weil die
Geschichten (bis auf Band 1, soweit ich mich noch erinnere) alle in dem
englischen Dörfchen Finch spielen und zwar über einen Zeitraum von mehreren
Jahren hinweg. Man lernt mit jedem Buch die Bewohner von Finch und natürlich
auch die Hauptcharaketere (Lori und ihre Familie) immer besser kennen und ich
persönlich habe alle in mein Herz geschlossen – mit sämtlichen Schrullen und
Liebenswürdigkeit und Fehlern. Man wächst quasi in die Dorfgemeinschaft mit
hinein und wird Teil davon. Ich zumindest habe das so empfunden und vor allem
genossen. Am liebsten würde ich bei jedem Buch aus dieser Reihe, das ich
gelesen habe, sofort in das nächste Flugzeug gestiegen und nach Finch geflogen,
um dort eins der hübschen Cottages zu beziehen und Teil der Gemeinschaft zu
werden.
In diesem Buch geht es um einen Armreif, den Lori auf dem
Speicher findet und den Tante Dimity zu Lebzeiten von einem Mann namens Badger
geschenkt bekommen hat. Tante Dimity bittet Lori über ihren bekannten
Kommunikationsweg, das blaue Notizbuch zu versuchen, Badger ausfindig zu
machen, da sie befürchtet, sie hätte ihm damals sehr weh getan und hatte nie
die Chance, das wiedergutzumachen. Hierzu sei kurz erklärt: Tante Dimity lebt
schon lange nicht mehr, hält aber mit Lori über ein blaues Notizbuch regen
Kontakt. Ja, das hört sich seltsam an, ist aber so und das passt auch so. Es
hat ja keiner behauptet, dass es sich hier um eine wahre Geschichte handelt 😊
Als Leser begleitet man Lori nun auf ihrer Suche nach Badger
und begegnet allerhand neuen Menschen und deren Geschichten. In Finch selbst
ziehen derweil neue Nachbarn in eins der Cottages und lösen unter den
Dorfbewohnern einen Sondengänger-Hype aus, der so manches alte Erinnerungsstück
zu Tage fördert – und damit verbunden natürlich die eine oder andere lustige
oder traurige Geschichte. Wie die Geschichte ausgeht, ob Lori Badger finden kann oder
nicht, das verrate ich hier natürlich nicht.
Manch eines der Tante Dimity-Bücher ist sicherlich ein
Krimi, dieses hier aber nicht! Es hat wirklich keinerlei kriminalistische Züge
in sich sondern ist einfach eine nette, sympathische, unterhaltende und schöne
Geschichte. Deswegen finde ich es schade, diese Reihe unter der Kategorie
„Krimi“ anzupreisen, weil man damit echte Krimiliebhaber sicher verärgert.
Ich empfehle die Dimity-Reihe all jenen, die gern auch mal
einfach nur Wohlfühl-Geschichten lesen möchten, ohne allzu großen Anspruch.
Geschichten, die unterhalten und irgendwie glücklich machen. Die einen in eine
(fast) heile Welt mitnehmen, gewürzt mit einem guten Stück Fantasy (wie gesagt:
Lori spricht mit der seit vielen Jahren toten Tante Dimity) und einer gehörigen
Prise Humor. Untermalt mit einer wirklich schönen und detailreichen Schilderung
aller Charaktere und Orte, so dass man wirklich das Gefühl hat, Teil von Finch
zu sein… oder aber auf jeden Fall es werden zu wollen. Nicht zu vergessen: der
„Running-Gag“ Reginald! Seit Band 1 taucht dieser kleine rosa Plüschhase in jedem
Buch mindestens 1 Mal auf. Und er ist ja auch auf JEDEM Buchcover zu sehen.
Aber keine Angst: Reginald erwacht nicht zum Leben oder mutiert zum
Co-Detektiv, mitnichten. Er ist einfach nur Teil von Lori und damit Teil aller
Bücher… und mir gefällt das!
hier seht ihr alle meine Dimity-Bücher und ganz oben das hier rezensierte E-Book |
Übrigens: in allen diesen Bücher steht ganz hinten, also nach dem Roman, grundsätzlich noch ein Rezept, das in irgendeiner Weise in der Geschichte vorkam. Meistens für Gebäck oder Kuchen. Das eine oder andere habe ich schon nach gebacken.
Fazit: ein kleines, warmherziges, humorvolles, liebevolles
und einfach unterhaltsames Buch, das einem beim Lesen das Herz wärmt und
Geborgenheit ausströmt.
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